Die Atomkatastrophe hat ein Umdenken ausgelöst. Die Atomkraftwerke sollen so nach und nach dicht gemacht und durch Stromkraftwerke ersetzt werden, die durch erneuerbare Energiequellen betrieben werden. Solar- und Windparks, Wasserkraftwerke oder Biogasanlagen sind hier nur einige Möglichkeiten, wie man an umweltfreundlichen Strom gelangen möchte. Und die Bundesregierung will diesen Wechsel überwachen. Das Kabinett hat in dieser Woche einen entsprechenden Beschluss verabschiedet und das Monitoring eingeläutet. Ziel ist es, dass man so erfährt, ob alles wie geplant von statten geht, was den Netzausbau oder die Energieeffizienz betrifft. Damit man frühzeitig reagieren könnte, wenn etwas nicht ganz so laufen würde und hier entsprechend gegensteuern könnte, sei das Monitoring das geeignete Instrument. Nur so könnte man zielgerichtet erfassen, wo noch Netze und Kraftwerke zu errichten seien.

Überwachungsorgan sind das Wirtschafts- und das Umweltministerium des Bundes, die mit verschiedenen Kommissionen und Experten zusammenarbeiten, so dass auch die fachliche Kompetenz im Bereich der neuesten Techniken und Entwicklungen gewährleistet ist. Eine Kommission externer Experten unter dem Vorsitz des Ökonomie –Professors Andreas Löschel aus Heidelberg wird die Entwicklungen unabhängig überwachen. Der Professor ist dafür prädestiniert, da er am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim zum Thema Umweltmanagement forscht.

Einen Zwischenbericht über den aktuellen Stand der Entwicklungen soll es jährlich – immer zum Jahresende – geben. Zusätzlich will man im Drei-Jahres-Turnus festhalten, wie es um die entsprechenden Fortschritte beim Energiewechsel sowie dem Netzausbau bestellt ist. Damit will man erreichen, möglichst frühzeitig auf Trendverschiebungen oder Änderungen reagieren zu können und das Land zukunftsfähig zu halten.

Beschlossen wurde der Ausstieg aus der Atomenergie im Sommer diesen Jahres, bis 2022 sollen alle Atommeiler in Deutschland abgeschaltet sein. Spätestens bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien bei mindestens 35 % des gesamten Energiebedarfes liegen, 2030 soll die Hälfte erneuerbar sein. Parallel dazu soll der Stromverbrauch bis 2020 um mindestens 10 % sinken. Daher empfiehlt es sich, für die Verbraucher, mit einem Stromrechner auch ein wenig die Entwicklungen zu vergleichen.