Die Mülllagerung ist eine heikle Sache. Kommt es zu Unfällen auf den Mülldeponien, können Giftstoffe austreten, die gesundheitliche Folgen haben können. Glücklicherweise bleibt es „nur“ bei Unfällen, wenn zumindest die Lagerhaltung stimmt, allerdings gibt es in Sachsen weit größere Probleme.

 

Ein Unternehmen in der Müll-Branche machte bereits im April Schlagzeilen und sorgte für Unruhe bei den Gemütern der Umweltschützer. Die Firma S.D.R. Biotec konnte oder wollte es nicht verhindern, dass Schwermetalle der eigenen Mülldeponie in Pohritzsch die Böden der Stadt verseuchten. Giftige Schwermetalle wie z.B. Blei, Cadmium und sogar Arsen konnten anhand von Bodenproben nachgewiesen werden. Für die Anwohner ein Spiel mit dem Leben, doch Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe sieht derzeit noch keine Besserungen im Umgang mit diesem Thema.

 

Trotz der gravierenden Probleme, die schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können, reagiert  der amtierende Umweltminister Frank Kupfer (CDU) nicht auf diese Missstände und schweigt diese Zustände lieber tot. Die Anwohner werden scheinbar mit den Gefahren allein gelassen.

 

Auch heute (sieben Monate später) scheint kein Ende in Sicht zu sein, denn nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe ist das Beispiel S.D.R. Biotec nicht genug, um umfassendere Änderungen in der Müllpolitik herbeizuführen. Zwar hat die Firma nach den Bodenproben ein paar Jahre zurück ihre Zulassung zur Aufbewahrung von Giftstoffen  verloren, dennoch müssen härtere Richtlinien und Kontrollen eingeführt werden, damit solche Vorfälle nicht mehr auftreten.

 

Die Firma S.D.R. Biotec soll allerdings nicht nur in Pohritzsch belasteten Müll entsorgt haben. Als weitere Standorte werden fünf weitere sächsische Deponien genannt, zu denen Chemnitz, Cröbern, Grumbach, Gröbern und Spröda gehören. Besonders bei der Letzteren kann eine Entwarnung nicht gegeben werden, da dieser Deponie eine ordentliche Bodenabdichtung fehle. Schadstoffe gelangen unter Umständen direkt in das Grundwasser.

 

Um das Problem endgültig anzuprangern tagt der Müll-Untersuchungsausschuss im Landtag. Dadurch sollte die Umweltverschmutzung, die durch die schwarzen Scharfe in der Branche ausgeht, bald der Vergangenheit angehören. Als Gäste und Zeugen werden an der Tagung der einstige Umweltamtschef Bernhard Voll und eine Mitarbeiterin des Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, jene für die Bodenmessungen zuständig war, sein. Offen bleibt, welche Konsequenzen die Politik ziehen wird.

 

Quelle: http://www.gaspreisvergleich.com