Der Markt von Fertighäusern ist heiß umkämpft, da bleibt zwar auf dem Papier die Energieeffizienz nicht auf der Strecke, vielfach aber im Bereich der Fertighäuser selbst.

Um einen Förderkredit “Effizient Bauen” bei der KfW- Bank zu einem günstigen Zinssatz zu erhalten, bedarf es vieler baulichen gesetzlichen Vorgaben. Diese Vorgaben erscheinen zwar in den Konstruktionsplänen der Fertighäuser, aber vielfach wird bei der Verarbeitung dieser Materialien für ein energieeffizientes Wohnen gespart und somit gemogelt. Denn in der Praxis ist es kaum möglich hinter jeder Wand und Decke zu schauen. Derartige Manipulationen verzerren den Wettbewerb und täuschen den Bauherrn. Das alles geschieht über den Preis des Fertighauses. Jedoch währt die Freude nicht auf Dauer für den Bauherrn, denn zum einen werden die Ziele des Umweltschutzes nicht erreicht und zum anderen macht sich die Mogelpackung in der Energieeinsparung der nächsten Jahre negativ bemerkbar. Was sich für den Bauherrn am Anfang als preiswerte Alternative zu anderen Angeboten entpuppte, kann zum Ende recht teuer werden.

Handelt es sich bei den Fertighäusern um Einzelfälle?

Das kann man so nicht gerade sehen, denn eine Bilanz der vergangenen Jahre hat bei Energieberechnungen von 5000 Fertighäusern immerhin 60 % Rechenfehler entdeckt. Hier wurden die nach der Energieeinsparverordnung erforderlichen Werte einfach schön gerechnet.

Bei über 50 % wurden die Berechnungen nicht hundertprozentig durchgeführt und bei zweidrittel der Fertighäuser stimmten die Voraussetzungen für eine optimale Berechnung nicht.

Wie kann so etwas passieren?

Um einen Kredit für effizientes Bauen bei der KfW- Bank zu erhalten, wendet sich der Bauherr an seine Hausbank. Dem Kreditantrag müssen die Berechnungen für ein Energieeffizienzhaus beiliegen. Ein Bausachverständiger unterzeichnet diesen Antrag und bestätigt nach Bauabschluss, dass die Richtlinien für: “Effizient Sparen” eingehalten wurden.

Für die Überprüfung gibt es jedoch seitens der Sachverständigen keine Standards. Somit kann es keine hundertprozentige Überprüfung geben. Die KfW-Bank führt zwar in Eigenregie vor Ort am Haus stichprobenartige Kontrollen durch. Das Risiko hier ein Fehlverhalten aufzudecken ist gleich null.

Kann hier keine Vorsorge getroffen werden?

Da diese Problematik nicht gerade neu ist, gibt es eine neue Energieeinsparverordnung, bei denen die Anforderungen an die Energiebilanz der Fertighäuser wesentlich höher angesetzt sind. Um das Risiko einer Mogelpackung gänzlich auszuschalten, sollten Bauherren einen unabhängigen Sachverständigen nach der Fertigstellung mit der Begutachtung beauftragen. Dieser kann dann mit einem Luftdichtigkeits- Test den Standard der Hausqualität prüfen.